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Im Folgenden stelle ich dir drei Rituale vor, mit denen ich den Energien des Frühlings begegne, die für Reinigung auf unterschiedlichen Ebenen sorgen und die mich somit unterstützen, nach dem Winter wieder zu Kraft und Klarheit zu finden.

FACIAL DRY BRUSHING
In der TCM ist die Leber dem Holz-Element und damit dem Frühling zugeordnet. Die Leber übernimmt neben wichtigen Funktionen des Stoffwechsels auch eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung des Körpers. Fremdstoffe und Gifte werden aus dem Blut gefiltert und über Harn und Galle wieder ausgeschieden. Ein anderes wichtiges Organ für die Ausleitung von Säuren und Giften ist die Haut. Schon seit Jahrtausenden wird in der Ayurveda-Lehre die Haut durch Trockenbürsten in ihrer Funktion unterstützt. Schon zeitig in diesem Jahr habe ich damit begonnen, mit einer speziellen Bürste meine Gesichtshaut zu umsorgen. Im Bewusstsein des Abtragens von Altem (abgestorbener Hautpartikel) und der fürsorglichen Reinigung des Gesichts habe ich also jeden Morgen meinem Körper bereits etwas hilfreiche Unterstützung bei seinen Reinigungsaufgaben zugedacht. Ich gebe zu, nicht immer bleibe ich beim achtsamen Spüren der Borsten auf der Haut, manchmal laufe ich dabei durch die Wohnung. Doch merke ich, wie diese Momente des Bürstens, die Zeit und Wertschätzung, die ich meinem Körper über die Haut zukommen lasse, sich tief in mir verankern. Ich lächle mehr, so als wäre es jetzt leichter, weil die Haut geschmeidiger und die Gesichtszüge weicher sind.

Die Anleitung für das FACIAL DRY BRUSHING findest du auf meiner Mindful-Melon-Seite.
Blog Astrid c Astrid Facial Dry Brusing Achtsamkeitsrituale

KISSEN AUSSCHÜTTELN
Im Frühling will nicht nur unser Körper in besonderer Weise entlastet und gereinigt werden. Irgendwie trifft das auch auf die Wohnung oder das Haus zu.
Damals, als man mir beibrachte, wie putzen geht, war der Frühjahrsputz ein Fixpunkt im ritualisierten Leben meiner Oma. Ich mochte es nicht: das Herumkriechen auf dem Boden, das schmutzige Wasser im Kübel, die Spinnen in den letzten Ecken, das wiederholte Kraftanwenden und die geschundenen Hände.
Die Teppiche wurden vors Haus gehängt und nach guter alter Manier mit aller Kraft und Offensive an der Teppichstange ausgeklopft. Der Winter wurde sozusagen angegriffen und mit dem Teppichpracker vertrieben. Die Fenster wurden blitzblank mit Zeitungspapier geputzt, sodass die Frühlingssonne ohne Hindernis in die nach Zitrone duftenden Zimmer einfallen konnte. Und jede Ritze, jede Leiste, jede Glühbirne wurde entstaubt. Ostern konnte kommen.
Dieses Jahr habe ich Omas großes Frühlingsritual wiederentdeckt, wenngleich in meinem Tempo über mehrere Wochen, anstatt an einem Wochenende. Doch dieser Sinn des Frühlingsputzrituals, der hat sich mir schon damals tief eingeprägt: nämlich sich von der abgestandenen Energie des Winters zu befreien und frische Luft bzw. Energie hineinzulassen. Und so wird bei mir jeden Morgen das Bettzeug kräftig aufgeschüttelt. So beginnen schon in der Früh die Bewusstheit und Achtsamkeit für die Energien, die uns umgeben und die wir weitertragen (auch aus den Schlafphasen). Es ist so wertvoll zu erfahren, dass wir fähig sind, sie abzuschütteln.

KISSEN AUSSCHÜTTELN und das Für und Wider des Bettmachens gibts in diesem Mindful-Melon-Beitrag.

Blog Astrid c Astrid MM Ritual Kissen ausschuetteln

LAVENDELKISSEN
Beim Frühlingsputz entdeckt man manchmal auch verborgene Schätze oder Dinge, die man nicht mehr braucht. Er bietet Gelegenheit zum Ausmisten und Loslassen, und man stellt sich oft die Frage: Brauche ich das noch? Bei welcher Gelegenheit ziehe ich das noch an? Passe ich da noch rein? Was ist das? Wozu brauche ich das? Diese Fragen lassen uns lebendig werden und kreativ. Im Zeichen des Holzes lädt uns die Frühlingsenergie dazu ein, unseren Impulsen zu folgen und Ideen zu verwirklichen. Ich habe diese Kiste mit getrocknetem Lavendel aus dem letzten Sommer gefunden. Der neue Holzkleiderschrank und die dezimierte Garderobe konnten noch provenzalische Energie gebrauchen. Also habe ich einige Lavendelduftkissen zum Abhalten von Insekten gefüllt. Wenn man, so wie viele Menschen heutzutage, nur mehr etwas Digitales produziert und dienstleistet, etwas, das nicht physisch fassbar ist, dann kann es sehr beglückend sein, etwas herzustellen, zu basteln, etwas nach eigenen Vorstellungen und Ideen zu kreieren, auch wenn es nur ein paar gestempelte Lavendelkissen sind. Von Zeit zu Zeit sich ritualisierten Raum zu nehmen, um etwas zu „machen“, empfehle ich jedem, der sein Leben sonst in der digitalisierten Welt verankert sieht. Zu sehen und bewusst zu erleben, wie die eigenen Hände etwas erschaffen können, was sicht-bar, riech-bar, be-greif-bar und sinn-voll ist, das hilft einem wirklich, in der Lebendigkeit des Frühlings anzukommen.

LAVENDELKISSEN ist ein Mindful-Melon-Beitrag, der dich durch MACHEN in Kontakt bringt mit deiner olfaktorischen Erinnerungsachse im Gehirn. Zum Nachlesen und Nachmachen gibt es hier den Link.

Blog Astrid c Astrid MM Machen Lavendel Kissen

Im nächsten Artikel geht es um Frühlingsrituale, die du im Zusammenhang mit deiner Meditationspraxis erforschen kannst.

Teil 1 - Achtskeitsrituale im Frühling finden Sie hier.

Foto Header © Filip Baotić - unsplash
Foto Teaser / Beitrag © Astrid Eder

Astrid Eder

Astrid Eder

Bauernhof Kind mit Studium der Wirtschaftswissenschaften, ehemalige Vielfliegerin für ein Luxuslabel, tauschte Prada gegen Prana unter Einfluss von Panik, mehrjährige Vipassana- und Zenpraxis, Yogalehrerin (500 YAA) mit Hang zu Teekonsum nach Gung Fu Cha, Achtsamkeitslehrerin  und MBSR Lehrer...
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