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„Keinen Müll produzieren“ - Wir Menschen sind nicht alleine auf dieser Erde. Wir sind nur eines von vielen Lebewesen, und alles, was wir tun, hat Auswirkungen auf unserem Planeten.

Ich versuche, mit meinem Leben und meinen Aktionen Menschen zum Umdenken zu animieren: Jeder soll erkennen, was für Auswirkungen der persönliche Lebenswandel auf die Umwelt hat.
Ich will für ein nachhaltigeres Leben werben und in Sachen Umweltschutz und ‚Zero Waste‘ ein Vorbild sein. Über die letzten fünf Jahre habe ich meinen Lebensaufwand schrittweise reduziert und vereinfacht. Ich wollte weg von dem ständigen Gefühl, immer mehr zu wollen, wollte weg, vom Zwang, zu konsumieren, und überlegte mir: Was braucht ein Mensch wirklich?

Schnell habe ich gemerkt: Je weniger ich besitze, umso weniger konsumiere ich. Mein Leben ohne Kreditkarte begann. Plötzlich hatte ich mehr Zeit für Dinge, die ich wirklich machen wollte, ich musste auch nicht arbeiten gehen, ich brauchte ja keine Kreditkartenrechnungen mehr zu bezahlen.

Heute besitze ich fast nichts mehr: Ich habe, um genau zu sein, nur 111 Sachen und alles passt in einen Rucksack. Ich habe kein Bankkonto, keine Kreditkarten und kein Auto mehr. Davon habe ich mich befreit. Viele fragen sich sicherlich: Wie kann man ohne Absicherung leben? Ich finde meinen Rückhalt in zwischenmenschlichen Beziehungen. Menschen haben Tausende Jahre ohne Absicherungen und Bankkonten gelebt und ich glaube daran, dass dies heute auch noch geht.

Mein Anliegen
Eine Aktion, mit der ich viele Menschen erreicht habe, geht auf eine Idee aus dem Film ‚Super Size Me‘ von Morgan Spurlock zurück. Dieser Dokumentarfilm ist quasi ein Selbstversuch. Spurlock aß 30 Tage lang nur bei McDonald’s, um die Auswirkungen von Fast Food am eigenen Leib zu zeigen. Dieser Film hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Daraus entstand die Idee zu ‚Trash Me‘: Ich trug für 30 Tage jeglichen Müll, der anfiel, mit mir in einem eigens dafür produzierten Anzug, meinem Müllanzug, herum.

Normalerweise gehe ich ‚dumpstern‘. Das bedeutet: Ich beschaffe mir meine Lebensmittel aus Mülltonnen. Warum sollte ich in ein Geschäft gehen und Essen kaufen? Ich bekomme dasselbe Essen aus dem Abfallcontainer und helfe dabei der Umwelt. Für die 30 Tage meines Projekts für ‚Trash Me‘ konsumierte ich jedoch wie ein durchschnittlicher Amerikaner. Übrigens produzieren die Menschen in den USA im Schnitt zwei Kilo Müll pro Tag.

Ich spazierte also in meinem Müllanzug durch die Straßen von New York. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich so viel Aufmerksamkeit für das Thema Müllvermeidung bekommen wie niemals zuvor. Sogar die internationale Presse hat ausführlich über meine Aktion berichtet. Die Menschen auf der Straße erkannten mich – und das in einer riesigen Stadt wie New York! Die- se Aktion hat viele zum Nachdenken angeregt. Ich bekam viele Rückmeldungen, dass sie ihren Umgang mit Müll nachhaltig verändert hat.

Durch solche Aktionen will ich zeigen, dass jeder Einzelne von uns einen Unterschied machen kann. Es gibt so viele Möglichkeiten, Müll zu reduzieren. Zum Beispiel: Einen ‚Coffee to go‘ in einen mitgebrachten Becher füllen zu lassen, statt jedes Mal einen neuen Pappbecher zu verwenden, oder eine Trinkflasche mit Wasser von zu Hause mitzunehmen, statt sich unterwegs eine Plastikflasche zu kaufen. Jeder kann seinen Beitrag leisten. 

Rob Greenfield, geboren 1986, ist Umweltaktivist und Aussteiger.
 
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Foto © Apollonia Bitzan

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