nayphimsex

Achtsamkeit & Meditation

In der traditionellen buddhistischen Lehre wird die Vorstellung vermittelt, dass die Menschheit sich in einem Reifungsprozess befindet, der letztendlich zu einer friedlichen Gesellschaftsordnung führen soll, wie es die Vision des Buddhas zeigt.

Einmal sprach Buddha darüber, wie man in der Zukunft in einer Gemeinschaft friedlich zusammenlebt. Am Anfang dieser Rede steht eine klare Aufforderung: „Findet in euch selbst das Licht, seid euch selbst ein Schutz. Sucht das nicht woanders. Habt in der Lehre einen Schutz. Wie findet ihr diesen Schutz? Indem ihr das gewöhnliche Verlangen und die alltäglichen Sorgen lasst und unermüdlich, klaren Geistes und mit Einsicht die Achtsamkeit auf den Körper, auf die Empfindungen und Gefühle, auf die Geisteszustände und die Grundlagen der Lehre richtet. So seid ihr euch selbst ein Licht und ein Schutz. Geht ihr diesen Weg, so seid ihr dem Tod entkommen. Weil ihr auf die Förderung der heilsamen Energie achtet, werdet ihr das erreichen.“

Wir können vermuten, dass dieser Aussage die Frage vorausging, wie man eine gute Zukunft gestaltet. An diesem Anfang fällt auf, dass die Freiheit vom Tod ein Ziel sein sollte. Um diese vielleicht schwer verständliche Aussage zu konkretisieren, erzählt der Buddha von einem weisen König. Der hält sich an ethische Richtlinien, versorgt die Bedürftigen und führt so sein Land zu Reichtum und Frieden. Sein Nachfolger nahm es nicht so genau. Er versorgte die Armen nicht mehr. So begannen die Menschen zu stehlen, wurden streng bestraft, und alles wandelte sich zum Schlimmen. Es ging so noch einige Genrationen weiter, bis ein absoluter Tiefpunkt erreicht war, an dem nur noch jeder gegen jeden kämpfte. Alle fielen übereinander her und schlachteten sich ab, als wären sie Tiere. Schließlich besannen sich einige Menschen und beschlossen als Erstes, mit dem Töten aufzuhören. Nun ging es auf gleiche Weise von König zu König wieder bergauf, und Frieden wie Wohlstand kehrten ein. Am Ende sagte Buddha: „Auf diese Weise wird diese Gesellschaft von Generation zu Generation friedlicher, und die Menschen werden immer älter. Die dann voll entwickelte Menschheit ist kerngesund und leidet nur noch unter wenigen Übeln.“

Buddhas Vision für eine friedliche Gesellschaft: Die Zukunft gestalten

Hier verlässt Buddha die Geschichte und spricht über die Zukunft der Menschheit: „Alle Städte und Länder werden über großen Reichtum verfügen und mit Menschen aller Ethnien dicht besiedelt sein. In dieser Zeit wird es herausragende Herrscher geben, die den Frieden und die Sicherheit in allen Gebieten aufrechterhalten. Diese Herrscher werden viele fähige Verwalter haben, die das Land und seine Bewohner vor allen schlechten Einflüssen und vor Feinden bewahren. In dieser Zeit wird auch der zukünftige Buddha Maitreya erscheinen. Als ein großer Lehrer der Menschheit wird er die Wahrheit verkünden, die am Anfang, in der Mitte und am Ende des Weges hilfreich ist. So wie ich wird auch er die Menschen auffordern, in sich selbst und in der Lehre Schutz und Sicherheit zu finden.“

Buddhas

Diese Vision zeigt zum einen, dass eine Entwicklung der Menschheit zum Höheren möglich ist. Gleichzeitig ist diese Entwicklung Bedingung für das Erscheinen eines neuen Buddha. Der Name dieses Buddha, „Maitreya“, „der Liebevolle“, lässt vermuten, dass sein Schwerpunkt in der Entfaltung unbegrenzter Liebe liegen wird. Zum zweiten macht sie klar, dass es am Verhalten und an der Einsicht jedes Einzelnen liegt, welche gesellschaftlichen Realitäten wir schaffen. Zum dritten wird betont, dass es auch dann darum geht, Schutz und Sicherheit nicht im Äußeren zu suchen, sondern dass diese allein im Inneren, in einem geänderten Bewusstsein liegen.

Ob die oben gegebene Beschreibung, viele Menschen, großer Wohlstand, gute Verwalter, schon auf unsere Zeit zutrifft, mag jeder für sich selbst entscheiden. Tatsache ist jedoch, dass es in manchen Regionen der Welt seit mehr als siebzig Jahren eine Art von Wohlstand und Frieden gibt, die in der Geschichte der Menschheit so kaum zu finden waren. Ob wir deshalb für den Maitreya-Buddha schon reif sind oder vorher diesen Frieden in der Welt noch weit mehr entwickeln sollten, lässt sich nicht beantworten.

Am Ende der Rede wiederholt Buddha, dass die Voraussetzungen für ein langes Leben, Gesundheit, Wohlstand, Glück und Macht, nicht in der Welt zu finden sind, sondern nur in einem selbst und in der Lehre der Erwachten. Welche Wirkung hat nun diese Befreiung? Ganz am Ende der Rede gibt es eine erstaunliche Antwort. Buddha sagt hier: „Keine andere Macht kann ich wahrnehmen, die so schwer zu bezwingen wäre, wie die Macht des Todes. Wer das Heilsame entfaltet, der kann eine solche Macht erringen.“


Dieser Artikel erschien in der Ursache\Wirkung №. 119: „Zukunft gestalten"'

cover 119


Eine friedliche Gesellschaft ist die Grundlage, den Weg des Buddha zu vollenden, das bedeutet, geistig zu erwachen. Der Buddha sagt, wer erleuchtet ist, hat das erreicht, was kaum vorstellbar ist, nämlich dem Tod zu entkommen.

Die Zitate sind aus: Paul Köppler. Das lehrt der Buddha. Die Lehrreden – zeitgemäße Fassung, umfassende Auswahl, nach Themen geordnet. Buddhismus im Westen, Waldhaus-Verlag.

Die verwendete Rede in voller Länge aus „Längere Sammlung, Nr. 26. Paul Köppler“ finden Sie hier.

Die wichtigsten Elemente und Übungen der Lehre von Buddha:

  • Die ausdauernde Sammlung des Geistes bringt geistige Kräfte, die ein langes Leben ermöglichen.
  • Ein grundlegend ethisches Verhalten im Umgang miteinander bringt stabile Gesundheit.
  • Überwindung von Begehren und schädlichem Verhalten fördert die Sammlung und die geistigen Vertiefungen. Diese bringen den Menschen ein von äußeren Umständen völlig unabhängiges Glück.
  • Wohlstand bedeutet, dass man durch die Übung des unbegrenzten liebevollen Denkens für alle Wesen frei von bösen Absichten und Ärger wird.
  • Die wahre Macht besteht darin, durch Überwindung von Verblendung und Unwissenheit die Befreiung von Herz und Geist zu verwirklichen.

Bild im Text © Francesco Ciccolella

Bild Teaser & Header © Unsplash

Dr. Paul Köppler

Dr. Paul Köppler

Dr. Paul Köppler, geboren 1946, hat Philosophie und Theaterwissenschaften studiert. Köppler ist Meditationslehrer und Leiter des Waldhauses am Laacher See. Sein letztes Buch ‚Buddhas ewige Gesetze‘ zeigt anschaulich, wie Buddhas Weisheit in unser Leben integriert werden kann. Mehr unter: ...
Kommentare  
# Lisa Müller 2024-02-29 07:48
Wow, dieser Artikel hat mich wirklich inspiriert! Es ist erstaunlich zu sehen, wie die Vision des Buddha eine so klare Perspektive für eine friedliche Zukunft aufzeigt. Ich denke, wir können alle etwas von dieser Weisheit lernen und anstreben, eine Gesellschaft aufzubauen, die auf Ethik, Mitgefühl und Selbstreflexion basiert. Vielen Dank für diesen Einblick!
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren
# MaxKritiker99 2024-02-29 07:48
Ich muss sagen, ich bin nicht ganz überzeugt von dieser Vorstellung einer friedlichen Gesellschaft nach buddhistischen Prinzipien. Es klingt alles sehr idealistisch, aber wie realistisch ist es wirklich? Die Welt ist voller Konflikte und Ungerechtigkeiten. Ich denke, es braucht mehr als bloße Meditation, um echten Wandel herbeizuführen. Wir sollten uns auf konkrete Maßnahmen konzentrieren, um soziale Probleme anzugehen, anstatt uns in spirituellen Idealen zu verlieren.
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren
# Sophia 2024-02-29 07:49
Ein faszinierender Einblick in die buddhistische Philosophie und ihre Vision für eine bessere Zukunft! Es ist erfrischend zu sehen, wie die Lehren des Buddha nicht nur auf persönliche Erleuchtung abzielen, sondern auch auf die Schaffung einer harmonischen Gesellschaft. Diese Ideen geben Hoffnung und erinnern uns daran, dass Veränderung möglich ist, wenn wir uns auf Mitgefühl und Ethik konzentrieren.
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren
# Markus123 2024-02-29 07:49
Also ich finde diese ganze Vorstellung von Buddha und einer friedlichen Gesellschaft irgendwie naiv. Die Welt ist nun mal kein Wunschkonzert, und es gibt keine einfachen Lösungen für komplexe Probleme. Diese Ideen mögen für einige Menschen Trost bieten, aber sie sind nicht realistisch. Wir müssen uns den Herausforderungen der modernen Welt stellen und praktische Lösungen finden, anstatt uns in spirituellen Fantasien zu verlieren.
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren
# Anne Schneider 2024-02-29 07:51
Eine beeindruckende Darstellung der buddhistischen Perspektive auf die Zukunft! Es ist beruhigend zu wissen, dass es Lehren gibt, die nicht nur auf persönliches Glück abzielen, sondern auch auf das Wohl der gesamten Gesellschaft. Ich denke, wir können viel von diesen Ideen lernen und uns bemühen, eine Welt zu schaffen, die von Mitgefühl, Frieden und Harmonie geprägt ist. Danke für diesen inspirierenden Artikel!
Antworten | Antworten mit Zitat | Zitieren
Kommentar schreiben

Gemeinsam machen wir den Unterschied Unterstutze uns jetzt 1